AOK-Landespokal: BFC Dynamo ringt den Berliner AK 07 nieder
von news flash (ps)
Sonntag - 30 Mai 2021
18:57
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Viele Jahre war der Friedrich-Ludwig-Jahn-Sportpark der Austragungsort des Finales des Berliner Landespokals. Doch aufgrund des Auslaufens der Betriebserlaubnis musste der Berliner Fußball-Verband sich für einen neuen Austragungsort entscheiden und die Wahl fiel auf das Charlottenburger Mommsenstadion. Die Heimspielstätte von Tennis Borussia und des SC Charlottenburg ist zwar auch schon etwas in die Jahre gekommen, erfährt aber in den nächsten Woche eine Frischzellenkur, um den Drittliga-Anforderungen des DFB zu genügen.
Nur die kühnsten Experten hätten auf ein Duell der Außenseiter im diesjährigen Finale des AOK-Landespokals gesetzt. Im Halbfinale fügte unser BFC Dynamo dem FC Viktoria 1889 die erste Saisonniederlage (3:0) überhaupt zu. Der Berliner AK 07 dominierte die VSG Altglienicke fast nach Belieben und gewann im Stadion auf dem Wurfplatz sogar mit 4:0. Nur schwerlich würde sich ein Favorit für das anstehende Finale ausmachen lassen.
Unter der Woche stand die Regeneration und das Behandeln von Blessuren auf dem Programm. Würde der angeschlagene Kapitän Andreas Pollasch am Wochenende spielen können? Die medizinische Abteilung unseres BFC Dynamo arbeitete mit Hochdruck - am Ende führte der Kapitän schließlich seine Mannschaft aufs Feld. Gute Arbeit!
Die beiden Regionalligisten brauchten lange, um richtig in die Partie zu kommen. Den Gegner abtasten, auf Fehler lauern und selbst nicht zu viel riskieren. Ein echtes Geduldspiel. Dem BFC boten sich eine Vielzahl von Standardsituationen um die sich Marvin Kleihs kümmerte. Der BAK suchte sein Glück über die schnellen Ali Abu-Alfa und Nader El-Jindaoui. Beide hatten auch jeweils die Chance zum Führungstreffer, doch Kevin Sommer behielt im direkten Duell die Nerven und bewahrte seine Mannschaft vor einem Rückstand (37./41.). Weniger geschickt ging Ugur Tezel zu Werk, der binnen weniger Minuten zwei taktische Fouls beging und von Schiedsrichter Matthias Alm des Feldes verwiesen wurde (43.). Die Moabiter zeigten sich wenig geschockt und hatten vor dem Halbzeitpfiff noch eine Chance auf die Führung, doch erneut bewies Kevin Sommer seine Qualität.
Mit Schwung kam unser BFC Dynamo aus der Kabine. Vier Minuten waren absolviert da servierte Marvin Kleihs präzise einen Freistoß für den aufgerückten Andreas Pollasch, der sich unbedrängt hochschrauben konnte und den Ball unhaltbar für BAK-Schlußmann Kühn zur 1:0-Führung per Kopfball ins Netz wuchtete (49.). Der BAK reagierte mit wütenden Angriffen. Der starke El-Jindaoui hätte nur drei Minuten später den Ausgleich erzielen können, doch sein Schuß verfehlte das BFC-Tor nur knapp. In der Folgezeit entwickelte sich ein offener Schlagabtausch. Der BAK drängte auf den Ausgleichstreffer und der BFC lauerte auf Kontermöglichkeiten. Unter großem Beifall räumte Kapitän Pollasch nach 72 Spielminuten schließlich das Feld - für ihn kam Marcel Stutter. Die Minuten plätscherten langsam dahin. Zwei Minuten vor Schluß lauerte Matthias Steinborn an der richtigen Stelle und eroberte den Ball, lief auf das Tor zu und schob mühelos den Ball zum 2:0 in die Maschen. Sein 71. Pflichtspieltor für den BFC bedeutete zugleich auch Platz 1 in der ewigen Nachwende-Torschützenliste. Wer bereits an eine Entscheidung dachte, wurde eines bessere belehrt. In der Nachspielzeit holte Rückkehrer Niklas Brandt El-Jindaoui von den Beinen. Schiedsrichter Alm entschied sofort auf Strafstoß, den der Gefoulte selbst zum 2:1-Anschlusstreffer verwandelte. Die Nachspielzeit von vier Minuten wurde immer länger und fast hätte Justin Gerlach noch den Ausgleich erzielt, doch geistesgegenwärtig wurde ihm der Ball vom Fuß gegrätscht. Das wäre der Lucky Punch gewesen, Chance vertan und Schiedsrichter Alm pfiff die Partie ab. Freude pur.
Unser BFC Dynamo holte sich zum 7. mal den Berliner Landespokal und zieht somit in die 1. Hauptrunde des DFB-Pokals ein. Nur schade, dass das Spiel unter Ausschluß der Öffentlichkeit stattfinden musste. Die Finalpartien waren immer ein Beleg dafür, dass unser BFC viele Fans mobilisieren kann. In der Fangunst jedenfalls gibt es keine Diskussion wer die dritte Kraft in Berlin ist.